Die Palmsonntagsprozession im Eichsfeldmuseum Heilbad Heiligenstadt
Die große Leidensprozession zu Palmsonntag zählt zu den bedeutendsten religiösen Traditionen und ist die größte ihrer Art in Deutschland. Sie stellt einen Höhepunkt des kirchlichen Lebens in der Region dar. Seit 1734 findet die Prozession alljährlich am Sonntag vor Ostern statt und führt durch die Altstadt von Heilbad Heiligenstadt. Sie erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem und veranschaulicht den Leidensweg Christi. Während der Prozession werden in überlebensgroßen Bildern die Stationen des Leidenswegs Jesu – vom Abendmahl bis zu seinem Tod am Kreuz – dargestellt, begleitet von tausenden Gästen. Ähnlich wie bei den Karfreitagsprozessionen in Südeuropa oder Lateinamerika vermittelt diese Prozession eine tiefe spirituelle Erfahrung. Die Palmsonntagsprozession ist im deutschsprachigen Raum einzigartig, sowohl durch ihren unüblichen Termin am Palmsonntag als auch durch ihre Ausgestaltung als Szenenprozession. Ihre kulturelle Bedeutung wurde 2017 durch die Aufnahme in das Bundesweite Verzeichnis Immateriellen Kulturerbes der deutschen UNESCO-Kommission anerkannt. Das Eichsfeldmuseum, das seit dem 1. April 1932 im historischen Barockbau des ehemaligen Heiligenstädter Jesuitenkollegs untergebracht ist, bietet einen idealen Rahmen, um die Geschichte und spirituelle Bedeutung dieser Tradition zu erkunden. Neben der Ausstellung zur Palmsonntagsprozession beherbergt das barocke Gebäude zahlreiche weitere interessante Ausstellungen und Themenbereiche zur Kultur, Natur und Geschichte der Region Eichsfeld. Das Museum ist so gestaltet, dass es Besucher aller Altersgruppen – ob jung oder alt – anspricht und ihnen die Möglichkeit bietet, die Atmosphäre vergangener Zeiten umfassend zu erleben.
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